Am Samstag, den 26.05., zog ein
buntes Häufchen durch die Louisenstraße in Bad Homburg. Die Initiative
"Wir gegen Armut" wurde begleitet vom AK Asyl Friedrichsdorf,
Erwerbslosentreff e.V. Bad Homburg und der attac Regionalgruppe Bad
Homburg. Hauptanliegen unserer Veranstaltung war es, die Menschen auf
"Deine Stimme gegen Armut" aufmerksam zu machen, Unterschriften "gegen
Armut" und Spenden für das Kinderdorf Awassa in Äthiopien
zu sammeln. Ansatzpunkt war zu verdeutlichen, dass die Reichen und
Mächtigen in der Verantwortung sind, die Schande unserer Spezies, dass
ein Teil der Weltbevölkerung unverschuldet unter unwürdigen Bedingungen
in Elend und Armut dahinvegetieren muss, zu tilgen. Die Kinder und
Jugendlichen aus der Unterkunft für Asylbewerber in Friedrichsdorf
hatten mit ihrem Geschenk an die Kinder in Äthiopien einen
beachtenswerten Beitrag geleistet, obwohl sie ja aus materieller Sicht
gar nichts zu verschenken hatten. Ein mondän gekleidetes Paar war nun am
Samstag als beste Realsatire unterwegs, mit den Passanten ins Gespräch
zu kommen und Ihnen Unterschriften und Geld zu entlocken. Auf mobilen
Tafeln wurde dabei über "Deine Stimme gegen Armut", das Kinderdorf
Awassa und "Wir gegen Armut" informiert sowie provokante Fragen
gestellt: "Kennt Bad Homburg keine Armen?" "Wohnt der Grund der Armut
nicht bei uns?" "Ist der Kampf gegen Armut ein Kampf gegen Reichtum?"
Wir konnten viele Unterschriften sammeln und bekamen von fast jedem
Angesprochenen einen Beitrag (zwischen 0,5 und 50 Euro) für das
Kinderdorf. Erstaunlich ist jedoch, wie groß die Unwissenheit vieler
Menschen noch immer ist. Stellenweise waren keinerlei Kenntnisse über
die Situation der Ärmsten dieser Welt, den G8 - Gipfel und seine
Bedeutung oder über "Deine Stimme gegen Armut" vorhanden. Für die Kinder
konnten wir Luftballons verteilen, Jugendliche bekamen weiße
Stoffarmbändchen und Zweifler oder besonders Eilige einen Aufkleber mit
unserer Internet - Adresse. Wir ernteten auch aufgebrachte Rufe aus dem
Publikum: "So weit kommt es noch, dass ich den Reichen Geld gebe, damit
die das den Armen geben können." " Ich kämpfe doch nicht gegen die
Reichen, ich will ja selber reich werden." "Ich hab als Rentner knapp
3000 Euro Rente. Das reicht in Bad Homburg kaum. Da gebe ich doch nichts
ab, schon gar nicht für die da unten in Afrika." Eine kleine
Theatergruppe trug mit ihrer Darstellung der negativen Entwicklungen und
Tatbestände im Zusammenhang mit der Globalisierung zur Veranschaulichung
und Unterhaltung bei.
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